Der Philosoph, Psychologe und Musikwissenschaftler Carl Stumpf hat uns gezeigt, wie die Musik in der menschlichen Natur entsteht; es gelang ihm, mit seiner zweibändigen „Tonpsychologie“ sowohl das Wesen der Musik aus dem Psychischen herzuleiten als auch psychische Funktionen an der Musik zu demonstrieren. Stumpf hat der damals jungen Musikwissenschaft entscheidende Impulse vermittelt, die großen Einfluss auf die Entwicklung der Musikpsychologie und der kulturvergleichenden Musikwissenschaft weltweit nahmen. Das von Stumpf 1900 gegründete Berliner Phonogrammarchiv außereuropäischer Musik gehört seit 1999 zum UNESCO-Welterbe.
"... selbst in der Musik sind die tieferen Wirkungen auf intellectuelle Betätigung gegründet ... Die so entstehenden Wirkungen sind nicht secundäre, unwesentliche, unkünstlerische, sondern die primären, besten und eigentlichsten der Kunst, auf denen ihr Rang und ihre Bedeutung für unser ganzes Leben ruhen."
(C. Stumpf, Über den Begriff der Gemütsbewegungen 1899, S. 40 /41)